Der neue HP Micro Server S von Webtropia ist ein günstiger Einstiegsserver. Ausgestattet mit einem AMD N40L Prozessor und 4 GB DDR 3 RAM ist er sicherlich nicht für anspruchsvolle Aufgaben dimensioniert, wer allerdings dedizierte Leistung sucht, wird hier vielleicht fündig.

Der MicroServer lässt sich - wie praktische alle dedizierten Server von Webtropia - konfigurieren und so bspw. um weitere Festplatten und sogar eine SSD erweitern. In der grossen Version (L) verfügt er über 16 GB RAM und zwei 1 TB Festplatten. Sogar ein Hardware RAID-Controller kann verbaut werden.

Das Angebot ist vielversprechend und bietet die zahlreichen von Webtropia angebotenen Individualisierungsoptionen fast so wie die grossen Server. Ob aber das Preis/Leistungsverhältnis tatsächlich stimmt, sagt wie immer die Auswertung der Tests. Der Testserver verfügt über eine 500 GB Festplatte, die 2,50 Euro Aufpreis monatlich kostet.

Performance-Werte

Neuerdings teste ich speziell auch die Festplattenperformance der Server. Die 500 GB Festplatte ist eine Western Digital und lieferte die folgenden Werte:

/dev/ad4
	512         	# sectorsize
	500107862016	# mediasize in bytes (465G)
	976773168   	# mediasize in sectors
	0           	# stripesize
	0           	# stripeoffset
	969021      	# Cylinders according to firmware.
	16          	# Heads according to firmware.
	63          	# Sectors according to firmware.
	WD-WMAYP0245519	# Disk ident.

Seek times:
	Full stroke:	  250 iter in   5.051869 sec =   20.207 msec
	Half stroke:	  250 iter in   3.499407 sec =   13.998 msec
	Quarter stroke:	  500 iter in   5.569404 sec =   11.139 msec
	Short forward:	  400 iter in   1.983390 sec =    4.958 msec
	Short backward:	  400 iter in   1.584275 sec =    3.961 msec
	Seq outer:	 2048 iter in   0.233105 sec =    0.114 msec
	Seq inner:	 2048 iter in   0.178508 sec =    0.087 msec
Transfer rates:
	outside:       102400 kbytes in   0.790630 sec =   129517 kbytes/sec
	middle:        102400 kbytes in   0.884380 sec =   115787 kbytes/sec
	inside:        102400 kbytes in   1.529200 sec =    66963 kbytes/sec

Die Testergebnisse zeigen die Zugriffszeiten und Datentransferraten der Festplatte. Absolut gesehen sind diese Werte natürlich nicht sehr aussagekräftig, im Vergleich lässt sich so allerdings die relative Performance feststellen. Die Zahlen zeigen allerdings, dass die verbaute Western Digital nicht zu den Schnellsten gehört.

Ubench CPU:   168794
Ubench MEM:   120520
--------------------
Ubench AVG:   144657

Die CPU- und RAM-Performance ist etwas enttäuschend und liegt mit 144.657 Punkten hinter dem getesteten VQ 12 von Hetzner. Aber: Dedizierte Server haben garantierte Leistung, virtuelle Server werden von der "Nachbarschaft" beeinflusst.

Fazit

Der HP MicroServer S ist ein kleiner aber feiner Server, der auch preislich attraktiv ist. Und dennoch überzeugen mich die Werte nicht. Als Einstiegsserver ist er sicherlich geeignet, allerdings stehen auch dann noch Einrichtungskosten von fast 100 Euro im Raum, die aktuell erlassen werden.

Wenn ich einen Einstiegsserver bräuchte und nicht auf einen virtuellen Server zurückgreifen wollte, würde ich allerdings zwei Festplatten verbauen (RAID) und die SSD dazu buchen, um an der Performance-Schraube zu drehen. Dann bewegen wir uns allerdings wieder in Preisregionen, die andere Einstiegsserver attraktiver aussehen lassen.